Blog von Ulla Seifert

ELVIS war wieder da……………………………….

Ich sitze im Auto und mir laufen plötzlich und ohne Vorwarnung die Tränen aus den Augen, scheiße, kein Taschentuch in der Nähe. Verzweifelt wühle ich in allen Taschen, nix! Also laufen lassen und hoffen das die Schminke bleibt wo sie ist.
Rückblende……….!
Gestern Abend hatte ich meinen ersten Vortrag im Westerwald, natürlich war ich voller Vorfreude und Spannung. Wer mag wohl alles kommen und wie wird es den Damen gefallen?
Blumen kaufen, Tische vorbereiten, Bücher ausstellen, die Stühle so hinstellen das alle auch gut sehen können.  Mich immer wieder ein spüren und positiv programmieren!
Hat beim letzten Mal auch  nicht geklappt, wärst mal besser daheim geblieben, das war Elvis mein Schweinehund, ab und an muss er einfach die Klappe aufreißen……Schnauze Junge, du hast heute Sendepause.
Der Uhrzeiger wandert langsam und unaufhörlich weiter, ich bleibe ganz ruhig und gelassen, in echt oder veräppele ich mich mal wieder selbst?  Berechtigte Frage!
Nur noch eine viertel Stunde, jetzt kommen zwei Damen, nur noch fünf Minuten, es kommt noch eine Dame. In mir ist Gelassenheit, ok, ich rede auch vor vier Personen, denn meine Freundin ist ja auch noch da. Bin ich wirklich so gelassen wie ich glaube oder kommt mein schauspielerisches Talent wieder einmal zum Vorschein?
 Elvis quatschte mir dauernd ins Ohr und versuchte mir ein schlechtes Gewissen zu machen. „Hättest du mal besser mehr Werbung gemacht, die Zeit war viel zu knapp, ich habe dir gesagt das das nicht passt, hier auf der Couch wäre es schön bequem gewesen“.
„Hallo, höre endlich auf mir rein zu reden, du hast hier nix verloren, verkrümel dich aber zackig“. Mit hängenden Ohren trottet er davon, hoffentlich verhält er sich jetzt ruhig, sonst gibt das hier ein Chaos.
Ich hielt meinen Vortrag vor den vier Damen und hatte das wundervolle Gefühl ihnen etwas Positives  mitzugeben, Ziel erfüllt würde ich mal sagen! Doch was ist es wirklich was mich so traurig macht?  Ganz klar, ich kann davon schlecht leben, meine Unkosten wollen ja auch gedeckt werden und wenn bei den anderen Vorträge auch so wenig Zuhörer kommen, hab ich ein Problem. Ganz klar, da war er wieder mein Geldmangelgedanke!
Elvis lauerte im Hintergrund und flüsterte mir immer wieder ins Ohr. Dich will eh  keiner hören, du und deine großen Pläne, wenn interessiert das denn schon?
Dieser Kerl gibt wohl nie auf, in den letzten Wochen hat er sich so genial verhalten, ruhig und zurückhaltend, das war richtig angenehm. Will er mich auf die Probe stellen, ok, dann ich nehme die Herausforderung an.
Ich fahre mein Auto an den Standstreifen und atme tief durch. Der Kerl schleicht sich von hinten an mich heran und will mir in die Parade fahren, schmeiß alles hin, was soll das, geh wieder zur Arbeit wie jede andere auch, ich hab´s dir gleich gesagt. Die blöden Weiber, denen ist eh nicht zu helfen, meckern wollen sie alle aber keine will eine Veränderung, denn das ist ja mit Anstrengung verbunden.
STOPP, du hast immer noch Sendepause mein lieber Schweinehund, dass hier, geht dich nix an!
In mir steigt ein anderes Gefühl hoch, ein Gefühl der Ohnmacht und der Verzweiflung, hat er vielleicht doch ein klitzekleines bisschen Recht, sollte ich vielleicht doch auf ihn hören.  Ehrlich gesagt war ich so richtig verzweifelt, doch dann habe ich noch einmal ganz tief Luft geholt und alle bescheuerten Gedanken aus meinem Hirn verbannt. Gas geben und weiter fahren, mal sehen was heute noch so passiert.
Mein Ziel war ein großes Kaufhaus, dort wollte ich meine Flyer aus legen und mich ein bisschen um sehen. Plötzlich am mir der geniale Gedanke den Frauen die Flyer in die Hand zu drücken und ein paar Worte dazu zu sagen.
Gesagt getan und ich darf sagen, es fühlte sich einfach wunderbar an. Ich erklärte kurz worum es in dem Vortrag geht, um mehr Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für die eigene Person. Darauf zu achten welche Wünsche, Träume und Sehnsüchte Frau noch hat und  wenn es den Frauen gut geht, die Menschen in ihrer Umgebung auch davon profitieren. Das Strahlen in den Augen der Frauen hat mich fasziniert und ich spürte eine Welle des Glücks durch mich hindurch strömen. Genau das ist es, ich sollte mehr präsent sein, mich mehr den Menschen zeigen. Die Plakate und Flyer werden oft übersehen oder wandern sofort in den Mülleimer, aber mein persönliches Auftreten, meine Freude am TUN und meine Lebendigkeit werden den Frauen in Erinnerung bleiben.
Es kommt nicht darauf an wie viele Menschen dir zu hören, sondern darauf , wie sie die Botschaft aufnehmen und für sich umsetzen. Hier ist die eigene Geduld wieder gefragt und das Vertrauen in den persönlichen  Prozess.
Ich bin mir hundert Prozent sicher, dass ich den richtigen Riecher mit meinem Vorhaben besitze und meine Intuition gibt mir Recht. Also ELVIS, lass es einfach gut sein, du darfst getrost davon trotten und auf meinen nächsten Anfall warten…………..lach!

Herzlichst eure Ulla

http://mein-lila-hut.de