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2. Oktober 2010 6 02 /10 /Oktober /2010 14:51

Falle auf…………….Falle zu……………..

MAUSEFALLE.jpg

Gestern bin ich mal wieder so wieder richtig fett, in meine eigene Falle getappt…………Falle auf……….Falle zu!

Verkehrszählung war angesagt. Interessant, was ich gerade alles so mache, um mein tägliches Leben zu bestreiten, mal gespannt was mir dieser Tag bringt.  Das Ganze läuft so ab, dass ich mich mit meinem Auto an den Straßenrand stelle und die vorbei brausenden Autos zähle,  zwei Stunden lang, sehr spannend……lach!
Als erstes ist meine Bekannte krank und ich durfte die zweite Stunde alleine zählen, beide Straßen, rauf und runter, na BRAVO. Erstaunlicherweise verging die Zeit wie im Flug und es gab viel zu beobachten. Das hätte ich nicht vermutet. Hat doch etwas für sich, die Situation in der ich mich gerade befinde. Ich wäre sonst nie und nimmer auf die Idee gekommen das hier zu tun.
Am Nachmittag nochmal 3 Stunden, mit einem mir unbekannten Mann, kenne nur den Namen, sonst nix. Gott sei Dank bin ich neugierig und wenig ängstlich, FRAU weiß ja nie……neee!
Drei Uhr und der Typ ist nicht in Sicht, ich verspürte leichten Ärger und griff sofort zum Telefon. Es sind zwar erst zwei Minuten nach drei, doch der richtig fette Groll stieg schon in mir hoch. Ja ja, er soll zuverlässig sein, wer`s glaubt wird seelig. 
Ich hatte alle Hände voll zu tun, beide Seiten zu beobachten, in jeder Hand einen Zähler und immer schön klicken. Kommt ein LKW, ein Motorrad, ein Radfahrer oder ein Bus, musste ich noch Striche in meine Liste machen, für beide Seiten wohl gemerkt.
Meine Wut stieg, die unflätigsten Worte kamen mir in den Sinn und mein Geist beschäftigte sich schon, voller negativer Emotionen, damit, das Auto anzuschmeißen und loszubrausen. Mein Blick ging ständig in den Rückspiegel, um diesen Kerl ausfindig zu machen, denn er sollte mit dem Fahrrad unterwegs sein..
Um 15.20 Uhr erblicke ich in meinem Spiegel einen jungen Mann, das kann der doch wohl nicht sein, was ist das denn? Ich bekam eine Krise nach der anderen, meine Gedanken überschlugen sich. Ganz gemütlich legte er sein Fahrrad hin, kam im Schneckentempo auf mein Auto zu und anstatt die Tür aufzureißen und sich sofort bei mir zu entschuldigen, blieb er vor der Autotür stehen. Mein Puls fingt an zu rasen, die wüstesten Beschimpfungen fielen mir ein, doch der Kerl blieb stehen, der bewegte sich kein bisschen.  Das war der Oberhammer und ich kurz vorm Platzen. Ich öffnete das Fenster und fuhr ihn sofort mit den Worten  „und wann bewegst du dich jetzt mal?“, an. „Findest du das super, dass du mich hier so lange alleine stehen lässt und jetzt machst du noch einen auf gemütlich?“
Eine leise Stimme in mir meldete sich zu Wort und war ziemlich entrüstet, über meine eigene Unfreundlichkeit.  Ich war ein wenig überrascht von den negativen Gefühlen, der Wut und des Ärgers in mir. Jessi 006
Ich dachte, ich wäre auf dem göttlichen Weg der Gelassenheit und des Verständnisses und jetzt tut sich meine eigene Hölle vor mir auf.
Schweig…..du Stimme in mir….auch göttliche Wesen dürfen mal fluchen und wütend sein, oder?
Irgendwann, so nach 30 Sekunden, bequemte sich der Herr ins Auto, in aller Ruhe natürlich, bloß keine Hetze.
Jetzt fing er auch noch an zu schnüffeln und zog alle Sekunde die Nase hoch. Gleich platzte ich, mein Blutdruck stieg und die Stimme in mir, forderte mich auf, etwas cooler und freundlicher zu sein. Keine Chance, mein Temperament  ging mit mir durch und ich fauchte ihn an, brauchst du ein Taschentuch? Er hatte eins, holte es aus der Tasche und schnäuzte sich, während ich mit beiden Händen die Knöpfe auf dem Zähler drückte und aufpasste, dass mir kein LKW durch die Lappen ging. Das war mir jetzt alles zu viel und ich verstrickte mich in wüste Beschimpfungen, gleichzeitig sprach die Stimme in mir, den armen Menschen doch mal zu Wort kommen zu lassen. Es gab ja sicher eine plausible Erklärung für sein
Zuspätkommen, nix da, ich war SAUER und das möchte ich an dieser Stelle hier zum Ausdruck bringen. Er blieb ganz ruhig und gelassen, was mich noch mehr auf die Palme brachte. Der hat sich hier gefälligst gebührend zu entschuldigen. Er versuchte es ja, doch ich fiel ihm ständig ins Wort, langsam tat er mir leid. Was war ich wieder scheußlich! Stop…..mach dich nicht wieder klein, aber lass die Pöbelei, das bringt keinem etwas. OK, ich hörte mir seine Erklärung an, aber eine Entschuldigung hat er nicht in petto.
Langsam beruhigte ich mich und kam von meinem Horrortrip, in die Welt der Freundlichkeit zurück. Ich gab ihm dann, gnädiger weise, eine Chance.
Ich erklärte ihm kurz den Verlauf und dann schwiegen wir erst einmal, war wohl auch besser so, erst mal Emotionen runter fahren. Doch plötzlich bemerkte ich ein totales Unbehagen in mir, irgendwie fühlte ich mich im Recht und irgendwie unbehaglich. So wütend und ungerecht war ich schon lange nicht mehr und das hat mich scho a bisserl erschrocken. Monster Ulla………….oh man!
Langsam näherten wir uns mit unverfänglichen Gesprächen an, etwas holprig und immer schön aufpassen welche Worte ich wählte.
Um es kurz abzuschließen, es waren aufschlussreiche 2,5 Stunden. Ich lernte einen wunderbaren, interessierten, intelligenten, jungen Mann kennen, der in vielen Dingen die gleiche Meinung vertrat wie ich.
Aber Hallo, ich war mehr als erstaunt und die Zeit verging wie im Flug, hätte noch zwei Stunden so sitzen können.
Die Quintessenz von dieser Geschichte und was ich daraus lernen durfte…………..urteile nie nach dem Aussehen, nie nach deinen negativen Befindlichkeiten und lass das Schubladendenken einfach sein. Gib dir selbst die Chance, einen Menschen kennenzulernen, es könnten Perlen sein, die dein Leben bereichern und erfüllen. Ich bin sehr dankbar für diese wundervolle Begegnung,  auch mit der Begegnung meiner Schattenseiten. Sie haben auch eine Berechtigung zur Existenz und dürfen angenommen werden.
Es ist gut zu erkennen was für Gefühle gerade in mir sind, um sie dann ins POSITIVE zu transformieren…….geht doch.


Herzlichst eure Ulla                          meinlilahutvonfrau

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