Gebeuteltes Herz, mit großer Erkenntnis…………….
Was, wenn ich oft das Gefühl habe in meinem Leben alles falsch zu machen?
Was, wenn ich ständig mit mir hadere und mir meine Gedanken permanent ungute Gefühle bescheren?
Was, wenn ich fortwährend grübele, innerlich den Kopf schüttele und mich frage, was machst du jetzt schon wieder für einen Mist?
Klar, dann besuche ich ein teures Seminar, in dem ich mir vorgaukeln lasse wie ich mein Leben besser in den Griff bekomme, wie ich wie von Zauberhand, meine Einstellung ändere und sich meine Situation komplett verbessern wird. Nix da, alles schon gemacht, was blieb war ein leerer Geldbeutel und eine Verbesserung, die leider von kurzer Dauer war.
Jammerschade um das Geld und die Zeit dachte mir, aber ich habe dadurch etwas Entscheidendes erkannt. Wahrscheinlich ist es auch genau das, worauf ein solches Seminar aufgebaut wird……………….das Zauberwort heißt
„EIGENVERANTWORTUNG“!
Ich alleine darf entscheiden was richtig und wichtig für mich ist und genau da, fängt im Grunde bei mir und den meisten Menschen, das tatsächliche, ursprüngliche Problem an. Es gibt etwas sehr Entscheidendes, etwas das erfahrungsgemäß dem größten Teil der Menschheit fehlt………………
SELBSTLIEBE
Nachdem ich 2011 mein erstes Buch, Mein lila Hut, geschrieben habe, wähnte ich mich in Sicherheit, war felsenfest davon überzeugt meinen Weg zum Glück gefunden zu haben. Ich besaß die Arroganz zu denken, dass ich am Ziel meiner Träume angelangt war. Mich zufrieden und behaglich zurück lehnen könnte, um mich in meinem erworbenen Glanz zu sonnen. Der liebe Gott wird es schon richten, denn ich hab ja jetzt meinen Teil dazu beigetragen.
Welch ein riesengroßer, ungeheuerlicher Irrtum!
Es war allerhöchstens und bestenfalls die Ruhe vor meinem persönlichen Sturm. Die Hoffnung und der irrsinnige Glaube, dieses Buch, könnte mein Leben in die richtige Bahn lenken. Mir den Weg ebnen zu mehr Anerkennung, Liebe und Freundschaft. Mein Herz mit Glück und Zufriedenheit zu füllen, meine Ängste zu minimieren oder gar völlig auszulöschen.
Heiligs Blechle, wie deppert war ich denn?
Viele Menschen sehen in mir die Frau, die gerne reist, die von heute auf morgen ihre Koffer packt um zu neuen Ufern zu schwimmen. Mutig, aufrecht, unerschrocken, sagen die einen. Unstet, ruhe-und rastlos, die anderen.
Stimmt sicher beides, doch entscheidend ist doch was ich in Wahrheit über mich denke, was ich fühle und was ich wirklich, wahrhaftig und ehrlich bin.
An diesem Punkt bin ich jetzt angekommen, hier auf meiner selbstgewählten einsamen Insel. Hier hätte ich genügend Zeit und auch die Muße, über mich und mein Leben nachzudenken. Ich könnte in mich hinein spüren, mein Herz sprechen lassen, auf mein Baugefühl hören.
Wie bin ich wirklich, ist es mir möglich meine Stärken zu erkennen, zu achten und zu ehren?
Bin ich augenblicklich bereit, meine Schwächen gleichermaßen zu akzeptieren und zu respektieren?
Was liebe ich an mir und, ist es für mich realisierbar, mich so anzunehmen wie ich bin?
In den letzten Monaten finde ich es unglaublich mühsam darüber nachzudenken, hinein zu spüren, ehrlich zu sein. Mein Weglaufmodus läuft auf Hochtouren und die Zahl meiner Fluchtmöglichkeiten vergrößert sich von Tag zu Tag.
Dann flüchte ich mich permanent in das Zimmer meines Selbstmitleids, verkrieche ich mich bis mir die Tränen kommen und mein Herz vor Schmerz schreit. Mein Hamsterrad beginnt sich erneut zu drehen und ich schäme mich vor mir selbst. Soviel zu dem Thema, die Welt umarmt und küsst mich!
Von dem Moment an, als ich beschloss eine Zeit auf dieser Insel zu leben, war mir völlig bewusst was mich hier erwarten würde. Doch womit ich keinesfalls gerechnet habe ist, das der Schmerz, das Heimweh, die Existenzangst, meine allgemeine Lebensangst, meine Einsamkeit, mich mit einer solchen gewaltigen Wucht überrollen würde.
Ich bin komplett überfordert, mit dieser erschreckenden Erkenntnis. Vollkommen entsetzt über die Vielfältigkeit meiner Ängste und Sorgen. Entsetzt darüber, dass ich mich selbst schon über Jahrzehnte erfolgreich belüge.
Woher kommt das alles und, wie komme ich aus der Nummer am besten wieder raus?
Mir wurde beständig beigebracht, Reden ist Silber, Schweigen ist Gold und das ich meine Gefühle ausschließlich für mich behalten sollte. Da andere Menschen mir daraus einen Strick drehen wollten, um mich letztendlich, in die berühmte Pfanne zu hauen. Dass ich demzufolge, mein Gesicht verliere würde und mich am Ende keiner mehr ernst nähme.
Dran gehalten habe ich mich definitiv nie und bin dadurch auch oft auf die Schnauze gefallen. Jedoch war mein Leitsatz schon immer……………
Hinfallen, aufstehen, schütteln, Luft holen, weitergehen
Ich gehe dieses Risiko seit Jahren bereitwillig ein. Denn, mir ist es absolut wichtig, die Menschen an meinen Gefühlen und dem daraus resultierenden Chaos und das finden von verschiedenen Lösungen, teilhaben zu lassen. Den meisten geht es ähnlich und dennoch passiert es leider viel zu oft, dass sie alles in sich hineinfressen, daran ersticken oder ernsthaft krank werden.
In meinen Artikeln lasse ich euch gerne an meinen persönlichen Erkenntnissen/Erlebnissen teilhaben, manche haben ein Happy End, andere wiederum, kann ich als erfolgreich missglückt abhaken.
Bitte denkt immer ganz fest daran, der Weg zu sich SELBST lohnt sich, auch wenn er ab und an eher einer Berg-und Talfahrt gleicht. Auch wenn du glaubst dass dich der Schmerz überrollt, dich zu zerreißen droht, du alles nur noch schwarz siehst und fühlst. Er gehört genauso zu unserem Leben, wie das Glück und die Freude. Das annehmen und akzeptieren, das sich selbst in den Arm nehmen können, dass mit sich lachen und weinen. Trauer darf sein, sie ist wichtig, ich durfte viel daraus lernen. Auch mich überrollen diese Zeiten, auch ich hadere dann mit mir, aber ich komme immer wieder auf die Beine und strahle heller als zuvor.
In diesem Sinne, allen ein ehrliches, aufrichtiges Wiedererkennen
Herzlichst eure Ulla