Sehnsucht des Kindes
Als ich gestern Abend mein Schlafzimmer betrete, fällt mein Blick auf ein Kinderfoto von mir, ich denke ich war damals so 5 Jahre als es aufgenommen wurde. Dieses Bild hängt seit Jahren in diesem Raum, doch ich habe ihm noch nie, in irgendeiner Form Beachtung geschenkt. Doch heute, zieht es mich wie magisch an, und ich schaue der kleinen Ulla in die Augen.
Sofort schießen mir die Tränen in die Augen und ich heule wie ein Schlosshund. Was ist jetzt los, was passiert da gerade mit mir? Ich stürze in ein völliges Gefühlschaos und werde von Weinkrämpfen geschüttelt. Verzweifelt ringe ich mit meinen Empfindungen und bin total erschüttert von meiner Reaktion.
Ich stelle mich vor mein Bild und betrachte es ganz genau. Während mir die Tränen in Sturzbächen über das Gesicht laufen, blicke ich mir selbst ins Gesicht, in das Gesicht eines kleinen Mädchens, dass die Hoffnung auf ein wundervolles Leben in sich trägt. Ich sehe ein schüchternes , zaghaftes Lächeln, ein Lächeln das noch etwas unsicher ist, ein Lächeln das sich noch entfalten möchte.
Was mich jedoch am meisten fasziniert und gleichzeitig tief erschüttert und berührt sind meine Augen. Sie strahlen Freude, Liebe, Hoffnung, Neugierde, ein bisschen Verlegenheit und Glück aus.
Ich schließe die Augen und versuche mir das kleine Mädchen vorzustellen, ich versuche hinein zu spüren was damals in mir vorging, wo meine Wünsche und Sehnsüchte sich verborgen hielten. In meiner Erinnerung war ich ein absolut fröhliches, aufgewecktes Kind, mit einem Hang zur Träumerei. Immer wieder habe ich mir mein Leben in den schönsten Farben ausgemalt. Prinzessin wollte ich werden und unbedingt einen Prinzen heiraten der mich mit auf sein Schloss nimmt, der mich beschützt und immer für mich da ist. Schöne Kinderträume, doch damals war das wundervoll. Ich kann mich an dieses wohlige Gefühl erinnern, spüren wie es sich anfühlte beschützt, geliebt, geachtet zu sein. Oh, wie herrlich.....................
Wie anders ist mein Leben verlaufen, wie viel Schmerz habe ich ertragen, geduldet, herbei geführt. Doch das war meine Entscheidung, ich habe es so gewollt, bewusst oder unbewusst. Heute ist mir mein Weg klarer, heute verstehe ich warum vieles so geschehen durfte, heute hat es klick gemacht.
Die Augen, der kleinen 5jährigen Ulla, haben mich zu Tränen gerührt, denn in ihnen lag die Unschuld der Kindheit, die Freude auf dieses Leben, die Hoffnung und das Wissen etwas ganz BESONDERES zu sein.
Ich hole es mir zurück……………………………………..! JETZT!
Probiere es selbst einmal aus, nimm ein Kinderphoto von dir und ziehe dich für eine kurze Zeit zurück. Du darfst gespannt sein was passiert.
Herzlichst eure Ulla